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"Den Jazz klassischer Note in aufregender Form in einem modernen Sound neu aufgehen lassen. Genau das tut das VALENTIN SCHUPPICH TRIO auf dem Album „Sentimental Waltz“ (Homebase Records) auf ausgesprochen lässige Art.
Zugegeben, die avantgardistischen Prinzipien sind es nicht unbedingt, denen sich Bandleader Valentin Schuppich und seine Karol Hodas (Kontrabass) und Dusan Novakov (Schlagzeug) verschrieben haben. Was aber keineswegs als Nachteil ausgelegt werden sollte, denn die kunstvolle und zugleich spritzige Art, mit der die drei Musiker die Stücke ausgewählter Jazzpianisten (u.a. Bill Evans, George Gershwin, Harry Barris) neu aufleben lassen, ist sehr eigen und vor allem betörend elegant. Die Nummern zeigen sich überaus facettenreich und vielschichtig interpretiert und sind in ihrem Klang von einer edlen und warmen Note geprägt.
Fern aller gekünstelten Sperrigkeit gelingt es dem Trio, die Musik auf wunderbar zugängliche, leichtfüßige und lässige Art in Schwingung zu bringen. Obwohl es spieltechnisch, ganz dem Jazz entsprechend, instrumental doch auf sehr hohem Niveau komplex zur Sache geht, befindet sich auf „Sentimental Waltz“ quasi alles in einem steten Fluss. Valentin Schuppich und seine Band verstehen sich zudem auch als musikalische Brückenbauer und greifen ebenso auf Traditionelles und einen altbewährten Sound zurück, wie sie sich gleichzeitig auch demonstrativ dem Zeitgenössischen verpflichtet fühlen.
Valentin Schuppich und seine Mitmusiker beweisen mit ihrem Album auf eindrucksvolle Weise, dass man das Rad des Jazz nicht neu zu erfinden braucht, um einen wirklich aufregenden und mitreißenden Sound zu Gehör zu bringen. Der Wiener legt mit seinem Debüt auf jeden Fall mehr als nur eine Talentprobe ab, er zeigt, dass man mit ihm auf jeden Fall auch in Zukunft rechnen muss."
Michael Ternai, Music Austria
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"Die kritischen Stimmen werden lauter: worauf bereiten die zahlreichen Jazzstudiengänge der diversen Hochschulen die Musikerinnen und Musiker eigentlich vor? Auf die Berufswelt danach? Auf eine eigene kreative Vision? Diese und viele weitere Fragen werden immer öfter verneint. Stattdessen gibt es einen unüberschaubaren Wust an Veröffentlichungen (CDs/LPs, Download, oft selbstveröffentlicht), aus dem auch der Wiener Pianist Valentin Schuppich herauszustechen versucht. Mit einem Klaviertrio. Mit Standards aus dem Klavierrepertoire. Ok.... Schuppich jedenfalls hat sie alle absorbiert, das macht die Setlist klar: Bill Evans, George Shearing, Randy Weston usw. Aber sein Klavierstil ist eigenartig. Als würde Oscar Peterson einen Thelonious Monk kopieren, der seinerseits Bill Evans kopiert. Schräg. Schuppich macht es geschickt: Die Themen werden als Teil der Gesamtgestaltung genommen und bis zur völligen Verkleidung paraphrasiert. Sie sind nicht zwangsläufig Ausgangspunkt der Entwicklungen, aber ihr Puls. Sie sind ein Mosaik der Geschichte, die Schuppich gemeinsam mit Karol Hodas (Kontrabass) und Dusan Novakov (Schlagzeug) erzählt. Und so steckt Schuppich die Nase aus der Masse zumindest heraus und setzt eine erste eigene Duftmarke“
Thorsten Meyer, Jazzpodium